Bürgerinitiative gegen Windenergieanlagen im Naturpark Arnsberger Wald

Unser Wald

Biotopverbundsystem in Südwestfalen mit gekennzeichnetem Landschaftsraum Arnsberger Wald

Der Arnsberger Wald ist ein zwischen Möhne und Ruhr gelegenes, uraltes, fast siedlungsfreies Waldland. Mit seinem östlichen Ausläufer, dem Ringelsteiner Wald, reicht es bis zur Alme und umfasst eine Fläche von 350 km². Bereits die > Satellitensicht läßt seine markante Abgrenzung deutlich erkennen. Dieser Landschafts- und Naturraum stellt eines der wenigen, noch existierenden, zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland überhaupt dar und wird nur von sehr wenigen Straßen zerschnitten. Der Arnsberger Wald ist zudem nahezu deckungsgleich mit einem > riesigen Biotopverbund. Mit seinem charakteristischen dichten Fließgewässernetz, den zahlreichen Quellbereichen, eingesprengten Kleinmooren, den regelmäßig verteilten, alten Laubwaldbeständen und nicht zuletzt den aktuellen Freiflächen ehemaliger artenarmer Fichten-Monokulturen zeigt er hohen Strukturreichtum. Damit wiederum bietet er ideale Lebensraumausstattungen und alle nötigen Lebensgrundlagen für viele Arten von Wildtieren, gerade auch für Arten mit großen Raumansprüchen. Der Arnsberger Wald besteht flächendeckend aus Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten.

Der Arnsberger Wald - 350 km² Wald, Biotop und Lebensraum für schützenswerte Tiere

Solche naturnahen Lebensräume stellen eine endliche Ressource zum Erhalt der biologischen Vielfalt dar und können, wenn überhaupt, nur mit großem Aufwand wiederhergestellt werden. Eine Fragmentierung solcher bedeutenden Lebensräume hat einen entscheidenden Einfluß auf die Biodiversität und ist verantwortlich für Artenschwund. Ihr Erhalt und Schutz der darin lebenden Arten dagegen sichert langfristig eine lebenswerte Umwelt für die heutige und künftige Generationen. Aus diesem Grund besteht im gesamten Arnsberger Wald ein Bauverbot, über dessen Aufhebung zugunsten des Ausbaues der Windenergie der Kreis Soest in Kürze zu befinden hat. Seine Interpretation des "überwiegenden öffentlichen Interesses" wird hier entscheiden.

Der Arnsberger Wald im engeren Sinn ist nicht zu verwechseln

  • mit dem mittlerweile 600 km² großen > Naturpark Arnsberger Wald, der auch der touristischen > Vermarktung dienen soll, und dessen Basis er mit seinen Natur- und Landschaftsschutzgebieten bildet. Der Naturpark wurde im Jahr 2020 um den größten Teil des Stadtgebietes von Arnsberg erweitert. In diesem Naturpark ist die Akzeptanz der Bevölkerung am Schutz der Kulturlandschaft und der Natur sehr hoch, so dass sowohl Naturschutz als auch die Bedürfnisse von Erholungssuchenden davon profitieren. Nachhaltiger Tourismus mit Respekt vor dem Wert der Natur und Landschaft stehen hier im Vordergrund. Grundsätzlich sind (noch!) alle Handlungen, Eingriffe und Vorhaben verboten, die dem Schutzzweck zuwiderlaufen.
  • mit dem nur 80 km² großen, in seinem Westen liegenden > FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) gleichen Namens. Hier kommt es regelmäßig zu (beabsichtigten?) Verwechslungen. Anlässlich einer Petition, die die Nicht-Ausweisung des Arnsberger Waldes als EU-Vogelschutzgebiet zum Inhalt hatte, obwohl die Kriterien seit Jahren erfüllt sind, begründete die EU-Kommission ihre Abweisung u.a. mit dem nationalen Status "Naturpark" und der Feststellung, der "Arnsberger Wald" sei ja bereits als FFH-Gebiet ausgewiesen.

Prominente Persönlichkeiten aus der Region zeigten bereits 2018 Verantwortung und setzten sich mit ihren Namen für den > Erhalt des Landschaftsbildes ein. Wenn auch Sie zu diesem Personenkreis zählen, Ihnen der Schutz des Lebensraums Arnsberger Wald aus dem Herzen spricht und Sie einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten wollen, würden wir uns über eine > Kontaktaufnahme sehr freuen.

Unsere Heimat

Willi Hecker vom > Arbeitskreis für Heimatpflege im Kirchspiel Mülheim/Möhne erklärte einst:

"Ich möchte den Arnsberger Wald als Ganzes in den Blick rücken, welchen Wert und welche Bedeutung er für uns hat und was wir durch die unausweichlichen Zerstörungen in ihm auf immer verlieren würden. Der Arnsberger Wald ist eines der größten noch zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands. Die zusammenhängende Größe ist allein schon von Wert, nicht nur für die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch als besonderer Erlebnisraum für die Menschen.

Der Arnsberger Wald prägt aber auch entscheidend unser persönliches Landschaftsbild. Im Bild von der Heimat, das wir mehr gefühlt als bewusst in uns tragen, spielt der Wald eine Hauptrolle.

Dabei bietet sich dieses Waldgebirge frei am nördlichen Rand des Sauerlandes liegend auch noch besonders schön und beeindruckend dar. Mitten im Land der 1.000 Berge wäre der Arnsberger Wald in seiner von der Haar erlebbaren Einmaligkeit kaum wahrnehmbar.

Wer von der Haar auf das langgezogene Waldmeer gegenüber schaut, dem sollte bewusst sein, dass der Arnsberger Wald auch noch die geographische Grenze zweier mitteleuropäischer Großlandschaften – dem Rheinischen Schiefergebirge, zu dem das Sauerland gehört, und der norddeutschen Tiefebene – markiert. Nirgends eindrucksvoller ist die Grenze zwischen dem von der Eiszeit eingeebneten Tiefland und dem bewaldeten Mittelgebirge als hier auf der Haar mit dem Blick in die münstersche Bucht und dann auf den Grenzriegel des Arnsberger Waldes. Genau hier stoßen auch unterschiedliche erdgeschichtliche Welten aufeinander: Der glattgestrichene Rücken der Haar ist angehobener Meeresboden der Kreidezeit, 90 Millionen Jahre alt. Geht unser Blick nach Süden auf den Arnsberger Wald, schauen wir auf eine schon im Karbon vor 350 Millionen Jahren aufgebaute Berglandschaft, das Deutsche Mittelgebirge. Ich möchte behaupten, dass es in Deutschland kaum eine bessere Sicht auf die Grenze dieser beiden Großlandschaften gibt, als von der Haar aus auf den Arnsberger Wald.

Das alles würde uns genommen, wenn sich aus dem Wald heraus gigantische weiße Windräder über den Kamm des Arnsberger Waldes hin in die Lüfte erheben. Unter den 200 Meter hohen zappelnden Windrädern würde dieser Wald erschreckend unbedeutend wirken, ein erbärmliches Bild bieten.

Ich will jetzt gar nicht wiederholen, was damit alles verloren wäre, aber die Folgen allein dieser optischen und ästhetischen Beeinträchtigungen sind schon Grund genug, sich gegen Windkraft im Arnsberger Wald zu stemmen.

Was darüber hinaus die Windkraftanlagen an Schäden im Wald selbst an Boden, Pflanzen, Tieren, Quellen u.v.m. anrichten, will ich an dieser Stelle erst gar nicht aufführen. Ich möchte nur noch an einen Punkt erinnern: Wird unsere jetzige gefühlsmäßige Einstellung zum Wald nicht stark getrübt sein, wenn wir wissen, dass wir nach ein paar hundert Metern Waldspaziergang auf eine Zone von Beton, Technik und unvermeidlicher Naturzerstörung stoßen? Finden wir dann noch in den verbliebenen Waldgürteln unserer Dörfer die frühere Geborgenheit, den Zauber des Waldes, das Naturerlebnis?

Windräder im Arnsberger Wald wirken zerstörerisch auf das Lebens- und Heimatgefühl der Menschen hier, sie nehmen ihnen den wesentlichsten Bestand von dem, was sie als Heimat empfinden.

Mit der zusätzlichen Warnung, dass auch den Besuchern und Gästen unserer Heimat – und dem deutschen Landschaftsbild allgemein – ein reizvoll schönes und bedeutendes Stück Natur für immer verloren ginge, möchte ich die Ablehnung jeglicher Windkraft im Arnsberger Wald noch einmal bekräftigen."

Rettet den Arnsberger Wald

Keine Windkraftanlagen in geschlossenen Waldgebieten, dazu eine Stellungnahme des Kreisheimatbundes Soest mit einem > Artikel von Herrn Prof. Dr. Wilfried Stichmann. Herrn Prof. Stichmann wurde am 18. Januar 2017 der Verdienstorden des Landes NRW verliehen.

> Stellungnahme des Heimatvereins Möhnesee zur Windkraft im Arnsberger Wald.

> Stellungnahme des Sauerländer Heimatbund zur Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch Windenergie.

> Leserbrief zum Thema Zerschneidung des Waldes an der Sauerlandstraße zwischen Niederbergheim und Hirschberg.

So darf die Zukunft nicht aussehen!

Fotomontagen vom Arnsberger Wald mit Windenergie-Anlagen:

Von Sichtigvor auf den Wald

Von Mülheim auf den Wald

Von Belecke auf den Wald

Von Bache-Hirschberg auf den Wald

Von Hirschberg auf den Wald

Vom Campingplatz-Niederbergheim auf den Wald

Standorte der 15 WEA Richtung Nord-Ost Mülheim

Von Schloß-Mülheim auf den Wald

Blick Allagen Richtung Wald

Ansicht Warstein auf den Wald

Von Allagen auf den Wald

Allagen über Haus Dassel

Von Mülheim auf den Wald