Waldbauern blasen zum Angriff auf überfällige Naturschutzmaßnahmen im Arnsberger Wald

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hält das Artensterben für „mindestens so dramatisch“ wie die Klimakrise. Die Artenkrise bedrohe unmittelbar unsere Lebensgrundlagen. Daher müssten Wälder vermehrt naturnah bewirtschaftet werden. Sie warnte davor, die Energiewende und den Naturschutz gegeneinander auszuspielen. Jüngsten Forderungen, Naturschutzregeln aufzuweichen, um schneller Windräder errichten zu können, erteilte sie eine Absage.

Vier Warsteiner Waldbauern wehren sich jedoch derzeit schon, wenn Naturschutzregeln umgesetzt werden sollen, die schon seit zehn Jahren anstehen. Sie fragen: „Wie passt das zu den aktuellen Problemen?“ und bemühen bei der Frage nach Motiven sogar Verschwörungsmythen. Wollen die Bauern vielleicht aktuelle Umweltprobleme nur dann sehen, wenn ihnen ein persönlicher wirtschaftlicher Nutzen in Aussicht steht?

Der nebenstehende Leserbrief vom 2. September 2022 im „Soester Anzeiger“ mit dem Titel „Bürokratiemonster“ löste die sachlich weitergeführte Diskussion aus.

Die Linke im Rat der Stadt Warstein bemängelt in einer Antwort den fehlenden Landschaftsplan für unsere Heimat. Und merkt an, Umweltschutz scheint in den Köpfen der Bauern nicht vorzukommen.

Zur Erklärung und Richtigstellung der Arbeit des NABU und des Kreis Soest nimmt ebenfalls im „Soester Anzeiger“ ein ausgewiesener Experte Stellung. Der Ratschlag an die Waldbauern ist eindeutig, sich in Zukunft besser zu informieren, denn die Sachlage ist eindeutig.

Abschließend äußert sich der Vorsitzende unserer Bürgerinitiative ausführlich zum Ansinnen der Waldbauern. Dabei geht es um die Situation der Bäche und ihrer Funktion als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Auch zum Thema Umweltschädigung durch die Verbrennung von Holz und den Raubbau im Wald ist lesenswertes zu erfahren. Es wird ein Schutzkonzept für den Wald als Lebensraum gefordert anstatt Bäche und Bäume der kommerziellen Ausbeutung zu opfern.