Bürgerinitiative gegen Windenergieanlagen im Naturpark Arnsberger Wald

Windpark Rennweg – NABU reicht Klage ein

Rechtzeitig vor Ablauf der Klagefrist hat jetzt der NABU-Landesverband NRW in enger Abstimmung mit dem NABU-Kreisverband Soest und der NABU-Ortsgruppe Warstein Klage beim Oberverwaltungsgericht Münster (OVG) gegen eine der insgesamt 11 Genehmigungen für Windenergieanlagen (WEA) im Arnsberger Wald am Allagener Rennweg eingereicht. Die Genehmigungsbehörde des Kreises Soest hatte Ende März 2023 – entgegen dem offensichtlichen Charakter als Windpark – 11 WEA-Einzelgenehmigungen erteilt.

„Da weder die Bürgerinitiative (BI) ‘Kein Windpark im Arnsberger Wald’ noch der Kreisverband klageberechtigt sind, freuen wir uns, dass der NABU Landesverband auf unsere dringende Bitte hin nun Verbandsklage erhoben hat“, so NABU-Sprecher Paul Köhler.

Artikel vom 17.06.2023 im “Soester Anzeiger”

Am Mittwochabend hat die NABU-Landesvorsitzende Dr. Heide Naderer in einer E-Mail an Paul Köhler „grünes Licht“ für den Weg zum OVG gegeben. Zuvor mussten einige Hürden überwunden werden. So hatte der Kreisverband Rechtsanwalt Patrick Habor, einen erfahrenen Umweltrechtjuristen aus Göttingen, der auch die Klage führen wird, vorab beauftragt, die Erfolgsaussichten von Rechtsmitteln einzuschätzen.

BI und NABU erhoffen sich von einem Urteil Rechtssicherheit und sehen in der Klage die letzte Chance, im westlichen Teil des Arnsberger Waldes etwas für Natur und Menschen zu bewirken. Dafür haben Ulrich Cordes und Jürgen Meuth von der BI schon viele fachliche Beiträge geliefert, berichtet Paul Köhler.

„Durch die Errichtung der 11 WEA am Rennweg besteht die akute Gefahr, dass das wertvolle, zusammenhängende Ökosystem Arnsberger Wald, unser heimatliches Naturerbe, als Energieindustriegebiet fragmentiert und entwertet wird. Insbesondere da durch diese Genehmigungen ein Präzedenzfall geschaffen wird für Dutzende von weiteren WEA, die im Umfeld des Möhnesees geplant sind. Diese Entwicklung ist in einem der naturschutzfachlich bedeutsamsten und größten Waldgebiete Nordrhein-Westfalens nicht hinnehmbar“, so Ulrich Cordes.

BI und NABU sind sich einig, dass – trotz aller Widrigkeiten – alle Wege auszuschöpfen sind, um der Zerstörung von Heimat, Wald und Natur im Arnsberger Wald zu begegnen. Und das nicht zuletzt im Hinblick auf die Verantwortung kommenden Generationen gegenüber.