Bürgerinitiative gegen Windenergieanlagen im Naturpark Arnsberger Wald

Der Glaube an das Windenergiegeschäft

Der Windkraftanlagenhersteller Siemens Gamesa kämpft mit erheblichen Problemen. Nach Angaben des Unternehmens hat die Zahl der Ausfälle von Komponenten von Windkraftanlagen deutlich zugenommen. Eine technische Überprüfung hat ergeben, dass die Kosten für die Behebung von Problemen mit bestimmten Onshore-Plattformen an Land viel höher sein werden als bisher angenommen. Siemens Energy rechnet nun mit zusätzlichen Kosten von über 1 Milliarde Euro. Im Januar waren die Kosten noch auf 472 Millionen Euro geschätzt worden.

Seit einiger Zeit hat Siemens Gamesa Qualitätsprobleme mit einer Schlüsselkomponente seiner großen Vier-Megawatt-Windturbinen. Wie die meisten seiner Konkurrenten verwendet Gamesa ein Getriebe in der Gondel, weil sich die Rotoren mit einem Durchmesser von mehr als 150 Metern relativ langsam mit zehn Umdrehungen pro Minute drehen. Würden sie direkt zu einem Generator geleitet, würde die Umwandlung der kinetischen Energie in Strom viel teures Kupfer erfordern.

Gamesa baut daher ein Getriebe ein, das die Drehzahl des Generators auf etwa 1.000 Umdrehungen pro Minute erhöht, wodurch der Generator kleiner und das System deutlich billiger wird. Die Getriebe sind aber auch eine weitere Fehlerquelle. Risse im Getriebegehäuse sind bei 4-Megawatt-Getrieben überdurchschnittlich häufig, was zu Ölverlust und im schlimmsten Fall zu Getriebeschäden oder gar katastrophalen Ölbränden führt.

Nach Angaben von Siemens Energy wurden die Probleme bei einer Überprüfung des Turbinenbestandes entdeckt. Die Aufsichtsräte zeigen sich überrascht und fordern nun detaillierte Informationen über die Probleme von Gamesa. Der Vorstandsvorsitzende Christian Bruch wird zu erklären haben, wie groß die Probleme sind und wie sie gelöst werden sollen. Im Umfeld des Unternehmens hieß es, man werde alles auf den Prüfstand stellen. Nach Einschätzung aus Aufsichtsratskreisen ist ein integrierter Energietechnikkonzern ohne das Geschäft mit erneuerbaren Energien kaum vorstellbar. Auch Bruch betonte in einer Stellungnahme: „Ich glaube an ein positives Windenergiegeschäft“. Er gehe davon aus, dass die Probleme gelöst werden können.

Die Probleme von Siemens Energy drohen zu einer weiteren Verknappung im Windturbinensektor zu führen, was die Kosten erhöhen könnte. Die weltweite Nachfrage ist groß, und die asiatischen Anbieter füllen bereits die Lücke. Bislang gab es keine ernsthafte Diskussion über Sicherheitsrisiken, insbesondere im Hinblick auf die Installation chinesischer Komponenten.

Das liegt daran, dass chinesische Turbinenhersteller wie Mingyang bereits auf den europäischen Markt drängen und die lokalen Hersteller unter Druck setzen. In der deutschen Windenergiebranche werden bereits Szenarien durchgespielt, in denen die Branche unter dem Druck chinesischer Billiganbieter zusammenbrechen könnte, so wie einst die Solarindustrie. Langfristig wird die Energiewende und die damit verbundene Infrastruktur mit fernöstlichen Technologien nicht zu realisieren sein.